*
  An die Geliebte
 


Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt,
Mich stumm an deinem heiligen Wert vergnüge,
Dann hör ich recht die leisen Atemzüge,
Des Engels, welcher sich in dir verhüllt.

Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quillt
Auf meinem Mund, ob mich kein Traum betrüge,
Dass nun in dir, zu ewiger Genügt,
Mein kühnster Wunsch, mein einzger, sich erfüllt.

Von Tiefen dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
Ich höre aus der Gottheit mächtiger Ferne
Die Quellen des Geschicks melodisch rauschen.

Betäubt kehr ich den Blick nach oben hin,
Zum Himmel auf - da lächeln alle Sterne;
Ich knie, ihrem Lichtgesang zu lauschen.

 
 
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